Feuer-Katastrophe bei der Lebenshilfe verhindert
Mittelhof-Steckenstein. Vier Bewohner sind am 12.02.2015 bei einem Brand im Wohnheim der Lebenshilfe in Steckenstein verletzt worden. Einer musste mit erheblichen Verletzungen in ein Spezialkrankenhaus gebracht werden, die drei übrigen erlitten Rauchgasvergiftungen, aber nur einer musste stationär im Krankenhaus bleiben. Durch das schnelle Zupacken der Angestellten und der Einsatzkräfte konnte der Zimmerbrand eingedämmt werden.
Kurz vor 22 Uhr eilten mehrere Feuerwehren, Notärzte, Polizisten und DRK-Helfer in den kleinen Ortsteil Steckenstein. Der Brandherd lag in einem Doppelzimmer im zweiten Obergeschoss. Wie die Kriminalpolizei Betzdorf mitteilt, mussten aufgrund der Rauchentwicklung weitere 30 Bewohner des Wohnheimes kurzfristig evakuiert werden. Sie wurden vorübergehend im nahen Werkstattgebäude untergebracht und betreut. „Es war toll, wie hingebungsvoll sich zum Beispiel die Rot-Kreuz-Helfer um die behinderten Menschen gekümmert haben“, sagt Lebenshilfe-Geschäftsführer Jochen Krentel voller Dankbarkeit.
Der Feuerwehr gelang es, dass die Flammen nicht aus dem Zimmer auf das übrige Gebäude übergriffen. Gegen 1 Uhr konnten die Bewohner wieder in ihre Zimmer zurückkehren. Neben zahlreichen Einsatzkräften der Polizei Betzdorf waren etwa 80 Einsatzkräfte der Löschzüge Wissen, Schönstein und Katzwinkel sowie die drei Schnellen Eingreifgruppen (SEG) des DRK-Kreisverbandes Altenkirchen mit rund 60 Kräften im Einsatz. Auch die Notfallseelsorge der katholischen Kirche stand den Bewohnern und den Rettungskräften zur Seite.
Die Kriminalpolizei begann unmittelbar mit ersten Ermittlungen zur genauen Brandursache. Die Arbeiten wurden am Freitag fortgesetzt. Demnach entstand der Brand im Zimmer eines 35-jährigen Bewohners. Einsatzleiter Roman Rüth (Wehrleiter VG Wissen) ließ durchblicken, dass eine brennende Matratze den Alarm ausgelöst hatte.
Für den Transport des schwer verletzten Mann wurde zunächst ein Rettungshubschrauber aus Essen angefordert. Der Helikopter sollte auf dem nahen Mittelhofer Sportplatz landen, deshalb leuchteten Einsatzkräfte das Gelände aus. Nach einer Stunde etwa wurde die Bereitstellung abgebrochen, denn der Hubschrauber konnte nicht kommen. Ein Rettungswagen brachte den Verletzten nach Köln in eine Klinik. Nach Auskunft der Lebenshilfe besteht keine Lebensgefahr.
Noch am Abend verschaffte sich die Verbandsgemeindebeigeordnete Kerstin Breidenbach vor Ort einen Eindruck von den Rettungsarbeiten. Dass sich auf der Steckensteiner Straße und auf der K 127 zahlreiche Rettungsfahrzeuge aneinander reihten, ließ Schlimmes vermuten. Zum Glück blieb dem Wohnheim eine Brandkatas-trophe wie im November 2012 in Titisee-Neustadt erspart (damals starben 14 Personen bei einem Brand in einem Heim für behinderte Menschen).
Mit dazu beigetragen hat nicht zuletzt die sehr gute Zusammenarbeit zwischen Belegschaft und Feuerwehren. Regelmäßig proben die Feuerwehren den Ernstfall auf dem Lebenshilfe-Gelände, kennen die Räumlichkeiten des Wohnheims gut. Jochen Krentel bekräftigt daher den Dank des Lebenshilfe-Vorstandes und der Geschäftsführung an die Aktiven der Löschzüge und des Roten Kreuzes. Deren schneller, erprobter und kompetenter Einsatz habe dafür gesorgt, dass Schlimmeres verhütet werden konnte. Außerdem zeigte sich die Lebenshilfe erleichtert darüber, dass sich die erheblichen finanziellen Anstrengungen (Brandmeldeanlage) als sinnvoll erwiesen.
Wie hoch letztlich die Schadensumme ist, stand am Freitag noch nicht fest. Kommende Woche sind Sachverständige der Versicherung vor Ort. (Quelle: Rhein-Zeitung vom 14.02.2015 | Text: Elmar Hering)