Großeinsatz im Wissener Krankenhaus – Brand bricht am frühen Sonntagmorgen aus – Kriminaldirektion ermittelt
Wissen. Eine Patientin des St.-Antonius-Krankenhauses in Wissen ist am Sonntagmorgen bei einem Brand ums Leben gekommen. Die 53-jährige Frau wurde in ihrem Zimmer, in dem das Feuer ausgebrochen war, gefunden. Zwei weitere Patienten wurden verletzt. Über die genaue Todesursache liegen noch keine Erkenntnisse vor. Weder zur Brandursache noch zur Höhe des entstandenen Schadens hat die Kriminaldirektion Koblenz, die die Ermittlungen übernommen hat, bisher Angaben gemacht.
Die Feuerwehr war am Sonntag um 8.02 Uhr alarmiert worden, nachdem die Brandmeldeanlage im Wissener Krankenhaus „Auf der Rahm“ ausgelöst hatte. Wie Roman Rüth, Wehrleiter der Feuerwehr der Verbandsgemeinde Wissen, auf Nachfrage unserer Zeitung mitteilt, wurde ein Zimmerbrand gemeldet. Nach Mitteilung der Führungs- und Lagezentrale Im Polizeipräsidium Koblenz weitete sich das Feuer trotz der Löschversuche des Pflegepersonals aus. Weil sich der Rauch bereits über die gesamte Station B 1 ausgebreitet hatte, mussten die Feuerwehrleute bei der Brandbekämpfung schweres Atemgerät tragen. Teile des Krankenhauses, so die Etage über dem Brandherd, mussten evakuiert werden. Zwei Personen, die sich im Nachbarzimmer der ums Leben gekommenen Frau aufhielten, wurden von außen mit der Drehleiter in Sicherheit gebracht. Weitere Opfer hat es nach Auskunft der Feuerwehr nicht gegeben.
Nach etwa einer Viertelstunde hatten die Feuerwehrleute den Brand im Griff. Anschließend blieben sie bis zum Einsatzende gegen 10.30 Uhr vor Ort, um den Rauch mit Gebläsen aus dem Gebäude zu entfernen. Laut Rüth ist ein Teilbereich der Station nach dem Feuer nicht mehr benutzbar.
Im Einsatz war ein starkes Aufgebot, deren Arbeit Löschzugführer Stefan Deipenbrock als Einsatzleiter koordinierte. Allein von der Feuerwehr waren 120 Einsatzkräfte vor Ort: die komplette Feuerwehr der Verbandsgemeinde Wissen sowie Einheiten aus Altenkirchen, Betzdorf, Steinebach, Hamm und Wehbach-Wingendorf. Mit 50 Helfern sorgte die Schnelleinsatzgruppe (SEG) des Deutschen Roten Kreuzes für Unterstützung. Bürgermeister Michael Wagener machte sich vor Ort ein Bild von dem Geschehen.
Der Vorfall weckt Erinnerungen an das Brandunglück im St.-Antonius-Krankenhaus vor etwas mehr als einem Jahr. Am 9. Juni war am frühen Sonntagmorgen in einem Zimmer im zweiten Obergeschoss ein Feuer ausgebrochen. Es war ebenfalls ein Todesopfer zu beklagen: Eine Patientin, die zum Zeitpunkt des Brandes in ihrem Krankenbett fixiert war, kam ums Leben. Vier Menschen wurden verletzt. Damals hatte der Großeinsatz von 180 Feuerwehrleuten und rund 70 DRK-Helfern um 6 Uhr begonnen. (Quelle: Rhein-Zeitung vom 04.08.2014 / Text & Fotos: Ulrike Fritscher)