Suche nach Antonius Knott (75) aus Gebhardshain dauert an
Betzdorf/Gebhardshain. Von dem vermissten Antonius Knott (75) aus Gebhardshain gibt es noch keine Spur. Gestern wurden von der Polizei Spezialhunde, sogenannte Mantrailer, eingesetzt, um eine Spur des Vermissten aufzunehmen. Im Bereich der Stadthalle und der Innenstadt wurde mit den Hunden eine Spur gesucht.
Vermisst wird der 75-Jährige bereits seit dem 30. September. Einen letzten Hinweis auf Knott gibt es durch sein Mofa, das kurze Zeit nach seinem Verschwinden beim Edeka-Markt in Betzdorf gefunden wurde. Seitdem fehlt jede Spur. Auch ein Aufruf mit Foto über die Zeitung brachte keine verwertbaren Hinweise. Suchmaßnahmen unter Beteiligung eines Hubschraubers blieben vergangene Woche ebenso erfolglos. Die Flussufer von Heller und Sieg bis in den Bereich Wissen wurden abgesucht.
Zwei Polizeihundeführer aus Koblenz und Mainz verstärkten jetzt mit ihren Spezialhunden die Suche nach dem Vermissten. Diese sogenannten Mantrailer sind für die Personensuche besonders ausgebildete Hunde der Rasse Bayersicher Gebirgsschweißhund. Bei der Suche in der gesamten Betzdorfer Innenstadt kamen der sechsjährige Rüde Kimba mit Polizeihundeführer Kai Fischbach vom Polizeipräsidium Koblenz und der Rüde Paul mit seinem Hundeführer Peter Kiemes aus Mainz zum Einsatz. Die beiden Spezialisten wurden von zwei Beamten der Polizei Betzdorf unterstützt. Kimba, der aussieht wie ein zu groß geratener schlanker, hirschroter Dackel mit schwarzer Maske, durfte sich am Edeka-Markt zunächst rund eine Viertelstunde lang an die neue Umgebung und die vielen Gerüche gewöhnen. Um die Witterung aufzunehmen, bekam Kimba ein Kopfkissen des Vermissten zum Schnuppern. Dann ging es an langer Leine zügig los. Der Hund hatte die Spur gefunden. Auch nach zwei Wochen und mehrfachem Regen in der Zwischenzeit sind diese Spezialhunde mit dem feinen Näschen in der Lage, einer Personenspur zu folgen. So auch in Betzdorf.
Kimba orientiert sich dabei an mikroskopisch feinsten Hautpartikeln, die er noch lange Zeit später ausmachen kann. Diese bleiben an besonderen Stellen wie Hauseingängen, Kanten, Pfählen oder Löchern oft lange erhalten, erklärte Hundeführer Kai Fischbach. Kimba und Paul sind auch in der Lage, eine unterbrochene Spur wiederzufinden und ihr viele Stunden zu folgen. Die beiden Spezialhunde können im Unterschied zu Fährtenhunden auch gut in Gebäuden und auf bebauten Flächen eingesetzt werden. Denn bei einer Personensuche orientieren sich die Hunde an Duftmolekülen der Zielperson und nicht an Bodenverletzungen wie bei der Fährtenarbeit, verdeutlichten die Polizeibeamten.
„Ein Mensch verliert ständig Hautschuppen – in jeder Minute Tausende. Die Hautpartikel werden dann verwirbelt und verstreut, wenn die Zielperson sich bewegt“, erklärte Peter Kiemes. Diesem Individualgeruch kann der Hund noch nach vielen Tagen folgen. So ließ sich Kimba keine Sekunde lang von den verlockenden Gerüchen der Fleischerei Hermes in der Kirchstraße verleiten und folgte seiner Spur. Die Fährtensuche dauerte eine knappe Stunde und erstreckte sich über die gesamte Betzdorfer Innenstadt. Alles wurde mithilfe von GPS und weiteren technischen Hilfsmitteln aufgezeichnet und wird nun genau ausgewertet.
Hinweise von Zeugen zu dem vermissten Antonius Knott an die Kripo in Betzdorf unter Telefon 02741/9260. Mehr Bilder von der Suche unter www.rhein-zeitung.de/ak-land (Quelle: Rhein-Zeitung vom 16.10.2013 / Foto: Markus Döring)