Für die Feuerwehren gab es nichts mehr zu retten, man ließ die Heuballen letztlich kontrolliert abbrennen.
Steinebach/Bindweide. Die Feuerwehren im Gebhardshainer Land hatten am Donnerstagabend (19.09.2013) alle Hände voll zu tun. Lichterloh in Flammen standen rund 600 Heuballen und eine Feldscheune am Höhenweg im Steinebacher Ortsteil Bindweide. Viel zu retten gab es nicht mehr, als zunächst der Löschzug Steinebach am Brandort eintraf. Das Feuer war schon dabei, auf einen angrenzenden Wald überzugreifen, berichtete Björn Jestrimsky, der am Samstag zum Gebhardshainer Wehrleiter ernannt wird – Amtsinhaber Peter Benner war am Donnerstagabend ebenfalls vor Ort.
Rund 40 Ballen gerettet
Der Steinebacher Zugführer Markus Beichler habe die richtigen Maßnahmen eingeleitet, nämlich mit einer Riegelstellung den Wald und die noch nicht in Brand geratene Rundballen vor der Scheune zu schützen, hob Jestrimsky hervor. Das habe dem Eigentümer Zeit verschafft, die restlichen Ballen mit einem Traktor beiseite zu schaffen. Rund 40 Heuballen konnten so vor den Flammen gerettet werden.
Pendelverkehr zu einem Hydranten
Aufgrund des Ausmaßes des Feuers waren bereits bei der der Anfahrt der Steinebacher Kameraden der komplette Löschzug Rosenheim sowie die Löschzüge Elkenroth, Kausen und Betzdorf mit Tankfahrzeugen nachalarmiert worden. Diese richteten einen Pendelverkehr zu einem Hydranten im Industriegebiet ein. Wasser kam zudem aus einem Unterflurhydranten an der Bindweide.
Kosten wären viel zu hoch gewesen
Hohe Flammen schlugen aus der gepressten Masse an Heu, auch noch spät in der Nacht. Jestrimsky: "Wir werden die Ballen kontrolliert abbrennen lassen." Die Variante, mit Unmengen Wasser und Schaum das Feuer zu löschen, stehe in keinem Verhältnis zu den daraus resultierenden Kosten. Schließlich waren weder die Scheune, die irgendwann in sich zusammenbrach, noch die Ballen zu retten. Nachdem anfangs ungefähr 70 Wehrleute im Einsatz waren, wurde deren Zahl relativ zügig verringert. Es wurde ein langer Einsatz. "Hier werden wir am Freitag noch zu tun haben", teilte Jestrimsky mit. Die Kameraden hofften in der Nacht, dass am Freitagmorgen das Blechdach und die verbrannten Heuballen auseinander gezogen werden konnten. Danach sollten Glutnester gelöscht werden.
Brandstiftung nicht ausgeschlossen
Am Donnerstagabend war auch das DRK mit den Bereitschaftsleitern Joachim Hüsch und Steffen Nilius angerückt. Die Rotkreuzler bauten ein 30-Quadratmeter-Zelt auf, brühten Kaffee auf und versorgten nachts um 3 Uhr die Kameraden der Feuerwehr mit heißer Fleischwurst und Brötchen – was dankbar angenommen wurde, auch weil der Einsatz von starkem Regen und Wind begleitet wurde. Die Kripo Betzdorf beziffert den entstandenen Schaden auf ca. 50 000 Euro. Mit dem Feuer am Donnerstagabend haben binnen kurzer Zeit erneut eine Scheune und Heuballen im Gebhardshainer Land gebrannt. Wie die SZ berichtete, war vor einigen Wochen zwischen Steinebach und Gebhardshain ein landwirtschaftlicher Unterstand ein Raub der Flammen geworden (Quelle: Siegener Zeitung vom 20.09.2013 / Foto: rai)