Neun Mädchen und Jungen in der neuen Sanitäter-AG – Lehrgänge, Exkursionen und Vorträge
Betzdorf/Kirchen. Mal ist es ein aufgeschürftes Knie, mal eine blutende Hand – die große Pause an Schulen bietet nicht nur ausreichend Möglichkeiten für die Schüler, sich auszutoben, sondern bringt auch schon mal die ein oder andere Verletzung mit sich. Daher wird es nun ab dem kommenden Halbjahr auch am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium Betzdorf-Kirchen einen Sanitätsdienst von und für Schüler geben. „Das hat sich bereits flächendeckend etabliert“, so Holger Mies, Ausbilder beim DRK.
Ob es nun darum geht, Wiederbelebungsmaßnahmen durchzuführen oder Knochenbrüche und Verbrennungen richtig zu versorgen: Mies hat seit vergangenem Sommer die ersten neun Schüler der Klassen 9 bis 13 für den schulinternen Einsatz ausgebildet. Auch psychologische Betreuungskurse und ein Besuch der Rettungswache Kirchen standen auf dem Plan.
„Der Erste-Hilfe-Lehrgang ist die Basis“, sagt Mies. „Und eventuell die Vorhut für den späteren Rettungsdienst.“ Aber es gehöre mehr zum Sanitätsdienst als Wunden zu säubern und Verbände anzulegen – die Schüler würden auch lernen, Gefahren zu erkennen, Verantwortung zu übernehmen und selbst in kritischen Situationen überlegt zu handeln. Zu jedem neuem Schuljahr werden weitere junge Sanitäter ausgebildet, die an Exkursionen, Expertenvorträgen und Weiterbildungen teilnehmen werden. Schon jetzt habe sich der Sanitätsdienst bewährt, erzählt der Leiter der neuen AG, Marc Etzbach. Kleinere Wunden konnten bereits erfolgreich behandelt werden. Der Lehrer für Mathematik und Physik hat seinen Zivildienst beim Rettungsdienst gemacht und wird auch weiterhin bei wirklichen Notfällen die Schüler unterstützen.
Während Pausen und schulischen Veranstaltungen wird eine Bereitschaft von zwei bis drei Schülern – mit professioneller Ausrüstung und eigens angefertigten Fleecejacken – im Sanitätsraum für den Einsatz bereit sein. Die Besonderheit: ein Automatisierter Externer Defibrillator (AEG) für das Herz-Lungen-System zur Behandlung von Kammerflimmern. Langfristig soll auch während der Unterrichtszeit eine Bereitschaft eingeteilt werden, die alarmiert werden kann. Schulleiter Manfred Weber freute sich, dass alle Teilnehmer ihren Erste-Hilfe-Schein bestanden haben, und bedankte sich bei Etzbach und Mies, der bereits „zum Inventar“ gehöre, da er seit 1993 die Schule in Sachen Erste Hilfe die Treue halte. Die Schulsanitäter sind: Robin Alzer, Romina Fernandez, Rebekka Helmert, Philipp Karmann, Annemarie Leneke, Robin Moog, Sabrina Schneider, Fiona Weber und Anika Weber. (Quelle: Rhein-Zeitung vom 19.02.2013 | Text: Verena Hallermann)