Gebhardshain. An und für sich ist die Weihnachtsbescherung ja in aller Regel eine freudige Angelegenheit. Ganz anders war es in diesem Jahr für den 73-jährigen Udo Schneider aus Elkenroth, den Sozialbeauftragten des DRK-Ortsvereins Gebhardshain. Nach mehr als 20 Dienstjahren war es für ihn der letzte Weihnachtsbesuch bei den zahlreichen Flüchtlingsfamilien in den Dörfern der Verbandsgemeinde Gebhardshain.

Kein Wunder also, dass Schneider in Begleitung des Weihnachtsmanns jetzt bei der liebevollen Bescherung einiger Familien, beispielsweise aus China und Tschetschenien, eine gute Portion Wehmut zeigte. Doch nach der Übergabe der Geschenke wurde Schneider selbst reichlich belohnt: „Ich durfte in strahlende Kinderaugen sehen und bekam zum Dank chinesische Weihnachtslieder zu Gehör.“

Schneider wird sein Amt in jüngere Hände legen. Doch die Erinnerungen bleiben. Unzähligen menschlichen Schicksalen ist der DRK-Mann, der seit 43 Jahren Mitglied ist, schon begegnet, etwa bei den Vermittlungen zwischen den betroffenen ausländischen Familien und den Asyl- und Meldebehörden, Ärzten und Kirchenverwaltungen. Da waren die Weihnachtsbesuche in den Familien mit den traditionellen Festbescherungen von durchschnittlich 10 bis über 20 Kindern so etwas wie harmonische Jahresabschlüsse. (Ouelle: Rhein-Zeitung vom 22.12.2012 / Text & Foto: Joachim Weger)