Mehr als 60 Hilfskräfte im Einsatz – Kreis-Gefahrstoffzug vor Ort
GEBHARDSHAIN. Zu einem Chlorgasunfall wurden am 30.08.2011 gegen 15.20 Uhr die Feuerwehren aus der Region gerufen. Zwei Verletzte kamen vorsorglich ins Krankenhaus zur Beobachtung. Die Feuerwehren waren mit rund 60 Personen im Einsatz. Erst gegen 19 Uhr war alles erledigt. Vermutlich bei Arbeiten in einem Privatschwimmbad in einem Wohnhaus im Wolfsweg in Gebhardshain, so Peter Benner (Wehrleiter der Feuerwehren im Gebhardshainer Land), sei etwas nicht korrekt gelaufen. Der Hausbesitzer sei dort tätig gewesen, so erste Erkenntnisse. Er konnte aber selbst noch aus dem Gefahrenbereich gelangen. Ebenso seine Ehefrau. Beide kamen zur Beobachtung ins Krankenhaus.
Zuerst wurde der Löschzug Steinebach alarmiert. Es folgten der Gefahrstoffzug aus Elkenroth und nach und nach Teile vom Gefahrstoffzug des Kreises Altenkirchen mit Wehrleuten aus Betzdorf, Kirchen, Wissen und Niederdreisbach. Der Gefahrstoffzug des Kreises Altenkirchen wird für Einsätze mit Gefahrstoffen vorgehalten. Seine Mitglieder sind Feuerwehrleute, die zusätzlich zum „normalen“ Dienst in ihrer Feuerwehr im Gefahrstoffzug tätig sind. Vor Ort wurden vorsorglich, so Benner, auch noch zwei benachbarte Wohnhäuser evakuiert. Ebenso war die Hachenburger Straße gesperrt. Der Verkehr wurde umgeleitet. Denn bei einem Chlorgasunfall ist äußerste Vorsicht angesagt. Das Gas wirkt stark ätzend auf die Atemwege, kann lebensgefährlich sein und sogar tödlich.
Nur Wehrleute in Chemieschutzanzügen durften das Haus betreten. Messungen der Schadstoffkonzentration und anschließend die Entsorgung des Chlors folgten. Das dauerte, da genau geklärt werden musste, welche Stoffe in den Behältern waren.
Der Gefahrstoffzug im Kreis setzt sich aus zehn Teileinheiten zusammen, die über das gesamte Kreisgebiet verteilt sind. Somit sind Teileinheiten des Gefahrstoffzuges bei einem Gefahrstoffunfall relativ schnell verfügbar. Der Gefahrstoffzug kann komplett alarmiert werden, ebenso ist eine Alarmierung von Teileinheiten möglich; wie gestern in Gebhardshain erfolgt. (Quelle: Rhein-Zeitung vom 31.08.2011 / Text: Andreas Neuser)