Die Feuertaufe bestanden hat das vor einem Jahr umgebaute Gebhardshainer Rathaus. 104 Rettungskräfte der Feuerwehr und des DRK hatten sich den blauen Verwaltungsbau als Versuchsobjekt für ihre Jahresübung ausgesucht.
GEBHARDSHAIN. Erstmals stand das "blaue" Gebhardshainer Rathaus, vor gut einem Jahr nach großem Umbau eingeweiht, im Fokus einer großen Rettungs– und Einsatzübung. "Starke Rauchentwicklung im Obergeschoss", lautete am Samstag, den 26.09.2009 per Funk die Einsatzmeldung für Feuerwehr und DRK. Insgesamt 104 Aktive bewiesen in der gut einstündigen Jahresübung, dass sie auch in brenzligen Situationen mit vielerlei Aufgaben fertig werden können.
Alle Tanks und Schläuche waren zwar mit Löschwasser prall gefüllt, doch die Strahlrohre blieben ganz bewusst geschlossen. Dafür stand die Menschenrettung im Vordergrund. Der Löschzug I mit Dienstsitz in Steinebach hatte das durchdachte Szenario vorbereitet und gemeinsam mit Wehrleiter Peter Benner (Elkenroth) die Einsatzleitung im Rathaus übernommen.
Dem Szenario nach hatten die Rathaus–Mitarbeiter vergebens versucht, des Kurzschlussbrandes mit einfachen Feuerlöschern Herr zu werden. Einige Mitarbeiter, am Samstag gemimt von Mitgliedern der Jugendfeuerwehr, saßen nach Stromausfall mit Rauchvergiftungen in den Büros und sogar im Aufzug fest.
Die Erkundungstrupps hatten die Vermisstensuche allerdings schnell im Griff. Mit geübten Handgriffen gelang es den Rettungskräften, den Aufzug auf mechanischem Weg zu öffnen und die "Mitarbeiter" zu befreien.
Die drei weiteren Löschzüge aus Kausen, Elkenroth und Rosenheim griffen bei den Maßnahmen unterstützend ein. Vor allem galt es, die Ausweitung des Brandes auf den Dachstuhl des Rathauses zu vereiteln. Sogar eine Wärmebildkamera wurde genutzt. Flugs war ein Sprungpolster aufgebaut, um Personen aus den oberen Etagen zu retten. Hierbei diente eine Stoffpuppe als Versuchsobjekt. Zudem rückte ein separater Trupp mit Leitern an.
Buchstäblich frischen Wind bliesen die Feuerwehrleute ins Rathaus. Mit Überdrucklüftern bekämpften sie zum Abschluss der Übung die angenommene Rauchentwicklung. Die zehnköpfige DRK–Bereitschaft Elkenroth richtete unter Leitung von Steffen Nilius eine Sammelstelle für die Verletzten ein.
Wie Rainer Schütz und Thomas Theis seitens der Einsatzleitung mitteilten, hat die Übung keine Sicherheitsdefizite im neuen Rathaus offenbart. "Es ist alles gut gelaufen", stellte auch Bürgermeister Konrad Schwan zufrieden fest.
Autor und Fotos: Joachim Weger / Quelle: Rhein-Zeitung