Betreiber bemühen sich, Behälter zügig zu leeren
Kreis Altenkirchen. Mit milden Temperaturen und sonnigen Tagen kündigt sich der Sommer allmählich an. Zeit, dicke Pullover, warme Jacken und Wollsachen aus dem Kleiderschrank zu verbannen und gegen die Sommergarderobe auszutauschen. Für viele ist das die Gelegenheit, Kleidungsstücke, die nicht mehr passen, altmodisch geworden oder verwaschen sind, auszusortieren und Platz für Neues zu schaffen.
Dies ist die Zeit, in der im AK-Land nur allzu oft auch die Altkleidercontainer übervoll sind und sich nichts mehr hineinstopfen lässt. Der DRK-Kreisverband hat an 76 Standorten in 54 Gemeinden im Kreis 102 Kleidercontainer aufgestellt. DRK-Mitarbeiter Henrik Gelhausen kennt das Problem.
Zwei bis drei Meldungen über volle Container gehen bei ihm pro Woche ein. „Leider lässt es sich nicht immer vermeiden, dass hier und da schon mal ein Container übervoll ist“, sagt er. „Immer wieder kommt es zu Spitzen, beispielsweise beim Wechsel der Jahreszeiten oder dann, wenn irgendwo jemand verstorben ist und die Angehörigen dessen Kleidung spenden. Dann ist schon mal ein Container sofort voll, der erst einen Tag zuvor geleert wurde“, berichtet Gelhausen. Deshalb sei er auch dankbar für Hinweise aus der Bevölkerung. „Wir haben einen Mitarbeiter, der im ganzen Kreis alle Standorte abfährt und die Container leert“, fügt er hinzu. Ab und an käme es aber vor, dass der Platz nicht ausreicht und die Bürger Säcke neben den Container stellen. In diesem Fall möchte Gelhausen ermuntern, die Servicenummer, die auf den Kleidercontainern steht, anzurufen. Meist dauere es nur wenige Tage, dann habe man die Kleiderspenden abgeholt.
Ein Teil davon landet übrigens in der Kleiderkammer des DRK, der Rest wird in ein großes Sortierwerk gebracht, wo wiederum Kleidungsstücke zu Spendenzwecken aussortiert werden, beschädigte oder stark verschmutzte Kleidung wird zu Dämmstoffen oder Industrielappen weiterverarbeitet. 289 Tonnen Kleider konnte der DRK-Kreisverband im vergangenen Jahr zur Weiterverwertung verkaufen, der Gesamterlös kommt der Rotkreuzarbeit zugute.
Zwei Mal im Jahr führt das DRK auch eine Straßenkleidersammlung durch. „Hier haben es die Bürger noch einfacher, indem sie nur ihre Kleiderspende vor die Haustüre stellen“, sagt Gelhausen. Doch noch einmal zurück zu den Containern. Nicht immer werden diese nur mit Kleidern und Schuhen befüllt. Laut Henrik Gelhausen findet sich hier rund zehn Prozent sogenannte „Störware“ wieder. Kleiderbügel, Spielwaren, Grünschnitt oder gar Matratzen mussten die Mitarbeiter schon aussortieren.
Auch der Malteser Hilfsdienst in Wissen ist für Kleiderspenden dankbar. Die Kleidung, die direkt hinter der Kleiderkammer in den entsprechenden Behälter geworfen wird, landet in der Wissener Kleiderkammer. „Zu den Öffnungszeiten können die Menschen auch gerne direkt ihre Kleidung zu uns bringen“, sagt der Stadtbeauftragte Peter Vanderfuhr. Auch gibt es in Wissen weitere Altkleidercontainer mit der Aufschrift des Malteser Hilfsdienstes. „Diese Kleidung wird allerdings von einem Unternehmen abgeholt, das uns dafür einen Obolus entrichtet“, informiert Vanderfuhr. Auch er bestätigt, dass im Frühjahr und im Herbst das Spendenaufkommen besonders hoch ist, immer dann, wenn die Bürger ihre Kleiderschränke „ausmisten“. „Das ist auch gut so“, sagt der Diakon. Kleidung, die in Wissen nicht benötigt wird, schickt der Malteser Hilfsdienst weiter nach Rumänien, wo die Not der Menschen groß ist.
Wie auch beim DRK landen auch vor der Wissener Kleiderkammer nicht immer nur gut erhaltene Kleidungsstücke in dem Sammelbehältnis. „Manchmal finden wir hier die dollsten Sachen, die wir dann entsorgen müssen“, sagt Vanderfuhr. (Quelle: Rhein-Zeitung vom 04.06.2018 / Text und Fotos: Beate Christ)